Mutterberatung KrenglbachVizebürgermeister Steinkogler schreibt im letzten SPÖ Gemeindeblatt in seinem Artikel aus dem Sozialausschuss eine Rechtfertigung für die Schließung der Mutterberatungsstelle. Es steht ihm natürlich zu, sich und seine Partei zu verteidigen. Die Sache schön zu reden dürfte allerdings schwieriger werden.

Was uns ein wenig aufstößt bei diesem Artikel sind die fragwürdigen Behauptungen zum Thema Fragen im Gemeinderat. Liest man hier nämlich „..wurden Anfragen im Gemeinderat gestellt…“ könnte man meinen, hier wird behauptet, die ÖVP hätte tatsächlich Anfragen gemäß §63 der Gemeindeordnung zu diesen Themen gestellt – und das wäre dann schlichtweg gelogen.

Wir wollen aber Herrn Steinkogler keine versuchte Irreführung unterstellen und hier nur kurz angeben, was wir Offizielles zum Thema Mutterberatung beantragt haben:

Am 1. März 2012 stellte die ÖVP einen Initiativantrag mit folgendem Inhalt:

Initiativantrag der ÖVP Krenglbach: Grundsatzbeschluss zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Mutterberatungsstelle im Ort bzw. Einrichtung eines adäquaten Ersatzes hierfür

Die Mutterberatungsstelle wurde mit 29. Februar 2012 geschlossen. Diese Einrichtung wurde einmal im Monat jungen Müttern und Vätern aus Krenglbach angeboten, um dort die Gesundheit bzw. die Entwicklung ihres Kindes durch Fachpersonal und den Hausarzt überprüfen lassen zu können. Neben der medizinischen Untersuchung wurde diese Einrichtung auch zum beliebten Treffpunkt junger Eltern aus Krenglbach und zum Erfahrungsaustausch bei der Erziehung genützt. Es gibt zwar die Möglichkeit, dass die Mütter und Väter die Mutterberatungsstellen in umliegenden Gemeinden aufsuchen können, aber eine Mutterberatungsstelle im Ort oder ein adäquater Ersatz hierfür sind zu bevorzugen, zumal die Beratungsstellen in Gunskirchen, Pichl, Buchkirchen und Marchtrenk vorerst erhalten geblieben sind. Nur die Beratungsstelle in Krenglbach wurde aufgelassen.

Antrag: Der Gemeinderat möge den Grundsatzbeschluss fassen, dass die Mutterberatungsstelle erhalten bzw. wiederhergestellt wird bzw. ein adäquater Ersatz hierfür gefunden werden soll.

Dieser Antrag wurde von der SPÖ mit absoluter Mehrheit im Gemeinderat abgelehnt.

Wie kommt nun Herr Steinkogler zum Thema Anfragen? Wir vermuten er hat sich unglücklich ausgedrückt und die freie Diskussion im Gemeinderat (z.B. unter „Allfälliges“) zu diesem sozialen Thema als Anfrage interpretiert. Fakten dazu:

  • Uns als ÖVP ist die Mutterberatung wichtig, und ja, hätten wir eine Mehrheit im Gemeinderat, gäbe es diese Beratung noch bei uns.
  • Wir haben natürlich jedes Argument, das dafür spricht, die Mutterberatung im Ort zu lassen, ins Feld geführt und damit argumentiert. Der Gedankenaustausch über Erziehung im Kaffeehaus nach dem Besuch der Mutterberatungsstelle war wohl auch dabei. Warum die SPÖ, respektive Herr Steinkogler diesen als das wichtigste, weil erwähnenswert wahrnahm, ist wiederum fragwürdig.
  • Tatsache ist, dass die Partei, die sich sozial nennt, hier am sozialen Ende spart, nämlich bei den Familien. Es gäbe weiß Gott bessere und auch weniger die Familien belastende Beispiele um die Notwendigkeit der Gemeindezusammenarbeit zu unterstreichen.
  • Natürlich ist die Gemeinde normalerweise nicht verantwortlich für die Organisation von Shuttle-Fahrdiensten, sie könnte solche aber organisieren, zum Beispiel einmal im Monat. Sie muss nicht – aber wenn man schon streng nach Vorschrift davon spricht was man muss und was nicht, dann sollte man bei dem, was man aus dem Gemeinderat berichtet, auch so genau sein und nicht von Anfragen schreiben, die es nicht gab.